Rissverpressung und/oder Rissabdichtung
Bezogen auf die Abdichtung von feuchten Kellern oder Erdgeschossen ist damit die Ab- dichtung von Rissen oder kleinen Löchern in Wänden gemeint, durch die Wasser in das Mauerwerk und ggf. in die Räume selbst dringen kann. Verwendet werden bei dieser Verpressung unterschiedlich dünnflüssige ein- oder zweikomponentige Harze entsprechend der Tiefe der Risse.
Die Gefahr ist allerdings, dass keine vollständige Verpressung in der gesamten Risstiefe erfolgt, weil das Harz schon dicht hinter der Einbringstelle abbindet.
Dann wird vom Raum- inneren her nur eine dünne dichte Schicht erreicht und von außen wird nach wie vor Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingeleitet.
Die Rissverpressung von innen ist deshalb immer nur ein Versuch.
Nachverpressungen können nicht ausgeschlossen werden.
Sicheren Erfolg kann man deshalb nur von außen erreichen, wofür dann aber wieder teure Erdarbeiten erforderlich sind.
Außerdem bieten sich dann auch billigere Abdichtungsver- fahren mit Putzen und Beschichtungen an.
Der Bauherr sollte deshalb entsprechende Garantien aushandeln und verlangen, dass eine Dichtigkeit nachgewiesen wird durch Bohrmehlproben, die fast über die gesamte Tiefe des Mauerwerkes genommen werden.
Ein altes, aber wirksames Verfahren ist dagegen die Elektroosmose in Verbindung mit Elektrophorese, mit der man natürliche Baustoffe wie Trasskalk in sämtliche Risse und Löcher des Mauerwerks transportiert, wodurch die ursprüngliche Festigkeit des Mauer- werkes wiederhergestellt wird.
Mit diesem Verfahren werden nach wie vor im Ausland z. B. Österreich, der Schweiz oder Frankreich historische Bauwerke wieder instandgesetzt.
Das Verfahren ist aber nur für ganze Bauwerke kostenmäßig wirtschaftlich, nicht für kleine Flächen oder Längen.
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